Hier möchte ich euch einen kleinen Baubericht zu meinem 14 Zöller geben. Anfangs dachte ich noch... "Na gut, nur Fotografieren ist nicht die Erfüllung für eine ganze Nacht, baue ich mal EBEN einen 14" Dobson".

Ich kann euch sagen, mit "mal eben" hatt das gar nichts mehr zu tun gehabt :), aber wenn mich ein Projekt packt, wird es bis zum bitteren Ende durchgezogen, meine ersten Überlegungen galten dem Tubus... 

- Welche Öffnung

- Welche Brennweite

- Welches Material

Leichtbau / Konventionell

Ziemlich schnell entschied ich mich für einen 14 Zoll Spiegel, da dieser relativ alles abdeckte, was mir für meinen ersten Selbstbau als wichtig erschien. Als Bauweise für meinen Dobson entschied ich mich für einen "Klassischen" Typ...Warum ? Naja, das hatte folgenden hintergrund, bei unserem Alljährlichem kleinen Teleskoptreffen in Wiesmoor , auf den ATO war mir und Daniel bewusst geworden, wie schön es ist auch mal einen reinen visuellen Abend zu genießen. Von da an lies mich die Vision nach einem eigenen Dobson nicht mehr los und reifte still und heimlich in meinem Kopf heran.

Anfang Januar dann, verstarb John Dobson, der Erfinder des Dobson Teleskops und da war alles klar, ein wenig mit dem Gedenken an John Dobson entschied ich mich für die klassische Variante und wollte ihm damit wahrscheinlich auch etwas Ehren und Gedenken.

Zur Optischen Idee kam ich dann über meine Heimat, da ich an der Küste Ostfrieslands aufgewachsen war, sollte der Tubus einen Maritimen Style bekommen. Gesagt getan, am 2.02.2014 lieferte Stathis mit die Scherbe inkl. allem was das Karboherz höher schlagen lässt. Vorher hatte ich mich schon tief in die Materie die Spiegelschleifens eingelesen. Was sich später zwar als nützlich, aber auch erst als die Spitze des Eisberges erwies.
Anfangs baute ich alles, was ich für die ersten Schritte als Spiegelschleifen nötig hatte :)

Einen Focaulttester, den ich später noch auf PDI Interferometrie erweiterte und einen  Drehtisch, der mit Hilfe einer Flechs dazu dienen sollte die Spiegel auszuhöhlen, was dann im laufe der Anfangsarbeit auch perfekt funktionierte :)

 Und einen Arbeitsplatz, an dem ich die nächsten Wochen meines Lebens verbringen sollte :)

 Dann kam der Tag, an dem ich das erste mal ans Glas gehen sollte :) Als erstes habe ich die Grobe Form per Flex und Drehscheibe in den Rohling geschliffen, danach kam dann das erste mal Karbo ins Spiel, auf dem Video zu sehen K80 ziemlich zum Ende beim Edding Test.

Danach folgden noch Endlose Stunden des schleifen und polierens, die es nicht erwähnenswert sind hier näher beschrieben zu werden.Aber mal ein kleiner Auszug aus den ganzen Bildern, die ich gemacht habe. ( das Orangene Bild zeigt eine Makroaufnahme, von einem Fussel, auf der bereits fast vollständig auspolierten Oberfläche )

Zwischendurch habe ich dann immer mal wieder gemessen und auch davon einige Bilder gemacht

Nach vielen vielen Stunden präsentierte sich der Spiegel so im Focault und ich war zufrieden, wie er ist

Zwischenzeitlich hatte ich den Spiegel auch noch Interferometrisch vermessen, was für mich alleine aber nicht so einfch war. Interferometrie lernt man nicht in einer Woche. Mit Hilfe eines Kollegen zeigte sich aber , das der Spiegel über 0,8 Strehl hat und das reichte mir um ihn verspiegel zu lassen, hier der fertige Spiegel.

 

Die zeit die ich für den Spiegel aufbringen musste, war eigentlich halb so schlimm und es klappte Anfangs besser als erwwartet. Nebenbei, immer wenn ich keine Lust mehr auf Glas hatte, entstand in meiner Werkstatt der Tubus für den 14" Spiegel. Als erstes kam die Spiegelzelle dran, da ich diese auch für die ersten Messversuche verwenden wollte um den Spiegel möglichst Lagerrungsneutral halten wollte. Als Material entschied ich mich für Aluminium.

und nach ca. einer Woche Bauzeit die fertige Spiegelzelle. Natürlich war ich nicht NonStop mit dem Bau der Zelle beschäftigt, auch ich musste zwischendurch zur Arbeit :)

Durch die fertige Spiegelzelle ergab sich dann alles andere, wie ein Dominoeffekt , als nächstes habe ich durch den Bau der Bodenplatte bestimm, welche Maße der Tubus in der Breite bekommt. Auf diesen Bildern kann man auch schön die Arbeitsweise der Spiegelzelle sehen.

 

Danach folgte dann der Rest

Irgendwann einnmal kam dann auch die Farbe ins Spiel :) Teakholz Optik mit Messig Schrauben verleihen dem Dobson ein ganz besonderes Aussehen

Immer wieder zwischen durch Baue ich an dem Dobson, so wie hier zu sehen der selbst genähte Streulichtschutz

Technische Daten:

  • Optik: Parabolischer Hauptspiegel hergestellt aus einem Borosilkatglas Rohling 28mm Dicke
  • Öffnung: 355mm - 14"
  • Brennweite: 1600 mm
  • Öffnungsverhältnis: f/4,5
  • Fangspiegeldurchmesser: 88 mm
  • Abschattung durch den Fangspiegel: 6,15% linear
  • Justierhilfe: Mittelmarkierung am Hauptspiegel
  • Okularauszug: 2" Crayford Auszug mit Ringklemmung und Adapter auf 1.25"
  • Tubus: Gitterrohrbauweise Holz und Aluminium
  • Tubus Gewicht: 35kg
  • Tubus Länge: 1500mm - mit Streulichtschutz 1900mm
  • Tubus Durchmesser: 480mm
  • Rockerbox Gewicht:10kg
  • Rockerbox Dimensionen: Höhe 360 mm / Länge/ Breite 550 mm
  • Lagerung: Ebonystar auf Teflon